Atif Gülücü

Literarische Blumenwiese

02.04. – 25.06.2023

Zu Beginn der diesjährigen Ausstellungssaison fasziniert der türkischstämmige Preetzer Künstler Atif Gülücü im Kuppelsaal des Klosters mit seiner Installation „Literarische Blumenwiese“, die allein aus Styropor, Papier, Draht und getrockneten, gebrauchten Kaffeefiltern besteht: Das Ergebnis dieses Zusammenspiels einfachster Elemente ist ein „Blumenmeer“ aus 1.800 Draht-Filter-Blumen, das der Betrachter – einem Labyrinth gleich –  durchstreifen und erleben kann.

Wie so häufig in Atif Gülücüs Werk gehören auch bei der „Literarischen Blumenwiese“ Wort und Bild bzw. Wort und Objekt zusammen: Die Kaffeefilter-Blüten wecken beim Betrachter Assoziationen an ein geselliges Beisammensein, weshalb der Künstler das gesprochene Wort, aber auch die stummen Gedanken in seine Installation eingebunden hat. Sie liegen als einzelne Worte und Satzbruchstücke unter den Kaffeefilterblüten – gleichsam als übriggebliebene Zeugen vergangener Gesprächssituationen.

In der Ausstellung finden sich darüber hinaus noch weitere Installationen des Künstlers, die auf ebenso reizvolle Weise mittels einer Adaption des Naturraumes das Draußen nach drinnen holen. So hängen unter dem Titel „Kulturnahrung“ beispielsweise Kornhocken aus bedrucktem Papier in der charakteristischen Form von Garben an der Wand und stellen einen direkten Bezug zu dem am Boden befindlichen Korn her.

Atif Gülücü, 1953 in Antakya / Türkei geboren, arbeitet seit über vierzig Jahren als Schriften- und Kunstmaler. Seit 1980 lebt er im schleswig-holsteinischen Preetz und ist mit seinen Bildern und Installationen überregional auf Ausstellungen vertreten. Mit dem Kloster Cismar aber verbindet den Künstler eine besondere Beziehung, wohnte er doch 1997/98 für sechs Monate als Stipendiat auf dem Klostergelände.

Die Landschaft im Blick

aus der Sammlung des Ostholstein-Museums

02.04. – 02.07.2023

Unter dem Titel „Die Landschaft im Blick“ zeigt das Ostholstein-Museum Landschaftsbilder aus rund 200 Jahren aus seiner eigenen Gemäldesammlung. Seit 1989 im ehemaligen Marstallgebäude am Schlossplatz in Eutin beheimatet, kann das Museum auf eine über 130jährige Geschichte mit umfangreichen Beständen zurückblicken. Ein besonderer Schwerpunkt in der ständigen Sammlung stellt dabei die Landschaftsmalerei dar, die sich auf einen Zeitraum von 1800 bis heute erstreckt und mit den Jahren immer größere Bedeutung innerhalb der Sammlung gewonnen hat. Eine repräsentative Auswahl wird nun in der Amtmannwohnung des Klosters Cismar gezeigt.

Der Fokus liegt hier zum einen motivisch auf der ostholsteinischen Landschaft, zum anderen in künstlerischer Hinsicht auf Malern, die aus dem Kreisgebiet stammen oder zeitweise dort gearbeitet haben. So reicht in der facettenreichen Sammlung von Landschaftsgemälden, die hier nun in einer repräsentativen Auswahl in der ehemaligen Amtmann-Wohnung gezeigt wird, die Spanne von so bekannten Malern wie Ludwig Philipp Strack, Hinrich Wrage und Karl Schmidt-Rottluff bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie den Vertretern der Norddeutschen Realisten.

Trotz der so unterschiedlichen Sicht der hier vertretenen Malerinnen und Maler auf das landschaftliche Motiv zeigt sich ein Umstand sehr deutlich: die ungebrochene Attraktivität der ostholsteinischen Landschaft für Künstlerinnen und Künstler durch die Jahrhunderte.

Klaus Fußmann

Grafik 2010-2022

16.07. – 15.10.2023

Der in Berlin und an der Ostsee lebende Künstler gehört zu den bekanntesten deutschen Landschaftsmalern unserer Zeit und ist auch in Schleswig-Holstein kein Unbekannter: Er verbringt seit über vierzig Jahren die Sommermonate in seinem Haus in Gelting und ist regelmäßig in den renommierten Museen des Landes mit seinen Werken in Ausstellungen vertreten. Auch in Cismar gab es bereits mehrere Ausstellungen mit seinen Arbeiten – mit Ölbildern, Aquarellen und Keramiken, vor allem aber auch mit seinen Grafiken.

Nach einer bereits mehrteiligen Ausstellungs- und Katalogserie in den vergangenen Jahrzehnten im Kloster Cismar zur Grafik in Klaus Fußmanns Kunst folgt nun einhergehend mit dem letzten Buchband eine umfassende Ausstellung zum grafischen Schaffen des Künstlers der vergangenen zwölf Jahre. Die nun präsentierten Lithografien, Aquatinta-Radierungen und Linolschnitte werden ergänzt durch eine Auswahl an Ölbildern jener Zeit.

Klaus Fußmann, der von 1974 bis 2005 eine Professur an der Hochschule der Künste in Berlin innehatte, gehört zu den führenden Vertretern der zeitgenössischen deutschen Pleinair-Malerei. Seine Motive setzt er in einer ganz eigenen Bildsprache um. Während seine Ölbilder durch einen stark pastosen Farbauftrag gekennzeichnet sind, der seinen Leinwandbildern nicht nur räumliche Tiefe, sondern auch eine besondere Dynamik verleiht, sind seine Aquarelle und Pastelle von einer stimmungshaften Flächigkeit geprägt, die auch seine grafischen Arbeiten bestimmt.

Wie die Bilder in Öl weisen die Linolschnitte, Radierungen und Lithografien Klaus Fußmanns eine für ihn charakteristische Farbigkeit auf. Gerade in seinen Linolschnitten, in denen die Flächen und die stark konturierende Linie betont werden, entsteht in Verbindung mit der Reduktion des Motivs eine besondere, leuchtende Farbigkeit, wodurch die Arbeiten gleichsam eine malerische, nahezu pastose Wirkung erzielen.

Hinweise für Ihren Besuch

„Atif Gülücü – Literarische Blumenwiese“ ist eine Ausstellung des Ostholstein-Museums. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Für weitere Informationen zu der Ausstellung sowie möglichen Veranstaltungen, die in diesem Zusammenhang angeboten werden, wenden Sie sich bitte an das Ostholstein-Museum. Internet: museum.kreis-oh.de; Telefon: +49 ´(0) 4521 788-520; E-Mail: info@oh-museum.de.

„Die Landschaft im Blick“ ist eine Ausstellung des Ostholstein-Museums. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Für weitere Informationen zu der Ausstellung sowie möglichen Veranstaltungen, die in diesem Zusammenhang angeboten werden, wenden Sie sich bitte an das Ostholstein-Museum. Internet: museum.kreis-oh.de; Telefon: +49 (0) 4521 788-520; E-Mail: info@oh-museum.de.

„Klaus Fußmann. Grafik 2010-2022.“ ist eine Ausstellung des Ostholstein-Museums. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag/Feiertag 11-17 Uhr. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Für weitere Informationen zu der Ausstellung sowie möglichen Veranstaltungen, die in diesem Zusammenhang angeboten werden, wenden Sie sich bitte an das Ostholstein-Museum. Internet: museum.kreis-oh.de; Telefon: +49 (0) 4521 788-520; E-Mail: info@oh-museum.de.

Text und Bild: Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf