In der Reihe „Zu Gast bei Bernd Ruf“ werden am Samstag, 16.01.2016, im Gewölbesaal im Kloster Cismar zwei vielfach ausgezeichnete Musiker die Bühne betreten, um mit Bernd Ruf den Konzertgästen einen unvergesslichen Abend zu gestalten: Sergej Tcherepanov und Alexander Paperny.
Eine breite und gleichzeitig anspruchsvolle musikalische Palette erwartet die Besucher: Musik vom Barock bis zur russischen Folklore wird einfühlsam bis lebhaft hochkarätig präsentiert.
Sergej Tcherepanov ist dem Cismarer Konzertpublikum in ausgezeichneter Erinnerung und wird auch in diesem Jahr wieder Werke auf Orgel, Cembalo und Flügel darbieten. Alexander Paperny gibt im Kloster Cismar sein Debüt – mit seiner Balalaika erobert ein weiteres Instrument die Cismarer Bühne.
Bernd Ruf, künstlerischer Leiter der Konzertreihe im Kloster Cismar und Professor an der Musikhochschule Lübeck, wird nicht nur mit der Klarinette in das musikalische Geschehen eingreifen. Die Gäste erwartet ein Programm mit ausgeprägtem Anspruch und sicherem Genuss.
Karten für diesen Abend sind erhältlich bei der Vorverkaufsstelle „Haus der Natur Cismar“ (Tel./Fax 04366-1288, € 20,– für Mitglieder des Förderkreises und € 27,– für Nichtmitglieder, inbegriffen „Schnittchen, Wein und Wasser“ nach dem Konzert im Festsaal des Klosters.

Sergej Tcherepanov

Sergej Tcherepanov

Sergej Tcherepanov wurde 1967 im Norden Kasachstans (damals UdSSR) geboren. Sein Musikstudium absolvierte er am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau im Fach Klavier bei Viktor Merzhanow, im Fach Orgel bei Natalia Gureewa und Alexander Fiseisky. Er besuchte weitere Meisterkurse für Orgel und Cembalo und wirkte in verschiedenen Ensembles für Alte Musik mit, unter anderem arbeitete er mit Alexej Lübimov und Juri Baschmet.
Sein Orgelstudium setzte er 1997 in Deutschland bei Martin Haselböck an der Musikhochschule Lübeck fort, das Konzertexamenstudium führte er von 2000 bis 2002 an der Musikhochschule Hamburg bei Wolfgang Zerer durch. Es folgten weitere Studien an historischen Orgeln bei Martin Böcker (Stade) und Harald Vogel und Meisterkurse in Paris bei Jean Guillou und Olivier Latry.
Von 2000 bis 2003 war er Organist an der Arp-Schnitger-Orgel in Steinkirchen bei Hamburg. Seit 2002 ist er Dozent für Orgelspiel und Klavierbegleitung an der Musikhochschule Lübeck. Seit 2003 wirkt er als Kirchenmusiker und Organist an der Petrikirche zu Bosauam Plöner See und ist gleichzeitig künstlerischer Leiter der jährlich stattfindenden Bosauer Sommerkonzerte. 2009 rief er die erfolgreiche Internationale Sommerakademie Bosau ins Leben, an der Meisterkurse in den Fächern Orgel, Cembalo, Oboe und Barockvioline angeboten wurden. Diese Akademie soll ebenfalls jährlich parallel zu den Sommerkonzerten durchgeführt werden.
Sergej Tcherepanovs solistische Konzerttätigkeit führt ihn regelmäßig nach Russland und in andere GUS-Staaten sowie in weitere Länder Europas. Neben der Tätigkeit als Juror bei Orgelwettbewerben unterrichtete er in mehreren GUS-Staaten als Gastdozent für Orgel und Cembalo. Es entstanden mehrere TV- und CD-Aufnahmen. Er hat seit etlichen Jahren einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Lübeck.
Tcherepanov ist Wettbewerbsgewinner  der Lübecker Possehl-Stiftung, erhielt den Preis der Arp-Schnitger-Gesellschaft und weitere Preise in Deutschland und Südafrika.

Alexander Paperny

Alexander Paperny

Die russische Balalaika in den Händen von Alexander Paperny kann jegliche Stereotypen überwinden kann. Der Balalaika steht die ganze musikalische Weltliteratur offen. Von Bach bis „Carmen“, von den „Capricen“ Paganinis bis zu den „Rhapsodien“ von Liszt.
Und was könnte die geheimnisvolle russische Seele besser ausdrücken als die Balalaika, deren virtuose Klangmöglichkeiten Alexander Paperny uns vorführt. In Moskau als Solist und Dirigent ausgebildet, hat er mit seinem atemberaubenden Balalaikaspiel viele Länder „erobert“.
Genauso wie das klassische Repertoire interessiert ihn die moderne „Weltmusik“ – vor allem die Rhythmen Lateinamerikas haben es ihm angetan, der jazzig-entspannte Bossa Nova und der Tango Nuevo, vertreten durch Namen wie Antonio Carlos Jobim und Astor Piazzolla.
Dieses weitgespannte Repertoire verwirklicht Alexander Paperny im Zusammenspiel mit unterschiedlichen Instrumenten: Klavier, Gitarre, Bajan… In regelmässigen Konzerten wird die Wirkung solcher Formationen immer wieder neu erprobt: „Stilistische Vielfalt, musikalisches Einfühlungsvermögen und grosses instrumentales Können verdiente den anhaltenden Applaus“, schrieb die Kritik unter der Überschrift „Ein faszinierendes Klangerlebnis“. Seit 10 Jahren spielt Alexander Paperny auf einer Balalaika von dem Moskauer Instrumentenbauer Valery Grebennikov – einem der besten in Russland.

Bernd Ruf

Bernd Ruf

Bernd Ruf zählt derzeit zu den kreativsten Musikerpersönlichkeiten im Bereich Classical Crossover. In seinen Projekten sucht er nach Verbindungen, Verständigungen und Auseinandersetzungen von und mit Musikern aus unterschiedlichen Kulturkreisen. So entwickelte der Grammy-Nominee von 2002 dieCrossover Symphonies, spezielle Orchesterprogramme mit afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Musikern, mit Jazz- und Rockmusikern. Mit dem ORF-Radio-Symphonieorchester in Wien führte er eine Latin Night und mit den Stuttgarter Philharmonikern eine Tango Night auf. Für die Jazzstars Joe Lovano, Randy Brecker und Charlie Mariano entwickelte und leitete er verschiedene sinfonische Konzerte bei Jazzfestivals in New York und Stuttgart. Den irischen Rockbarden Chris De Burgh begleitete Bernd Ruf mit seinem Orchester auf der Rock-Symphonic-Tour in Deutschland und der Schweiz. In den USA dirigierte er das Cayuga Chamber Orchestra Ithaca/New York. Während seiner Assistenz bei Dennis Russell Davies leitete er Proben und Konzerte von 1997 – 2001 beim Stuttgarter Kammerorchester und den Salzburger Festspielen. Als erfahrener Interpret zeitgenössischer Musik dirigiert er in enger Zusammenarbeit mit Komponisten regelmäßig Uraufführungen. Als Musical-Dirigent leitete er u.a. Vorstellungen von Les Miserables, Miss Saigon, Die Schöne und das Biest, Tanz der Vampire und König der Löwen. Bei der Staatskapelle Halle ist Bernd Ruf regelmäßiger Gastdirigent. Er arbeitete u.a. mit Jon Lord (Deep Purple), Roger Hodgson (Supertramp), Ian Anderson (Jethro Tull) und Paul McCartney. Bei den Händel-Festspielen in Halle konzipiert und dirigiert er die jährlich stattfindende Open Air Großveranstaltung Bridges to the Classics.
Als Music Director leitet Bernd Ruf seit 1999 das European Art Orchestra und das German Pops Orchestra. Beide Orchester haben sich vor allem durch ihre hervorragende Studioarbeit einen internationalen Namen gemacht und spielen regelmäßig Klassik-, Crossover-, Film-, und Pop-Produktionen für internationale Recording-Labels ein. (www.germanpops.de)
Für seine Arbeit erhielt Bernd Ruf verschiedene Auszeichnungen u.a. von der Karajan-Stiftung Berlin und der Kunststiftung Baden-Württemberg. Für sein Dirigat des Albums „Paquito D´Rivera – The Clarinetist“ wurde er 2002 für den Grammy nominiert.
Nicht nur als Dirigent, auch als Klarinettist arbeitet Bernd Ruf intensiv an genreüberschreitenden Projekten. Seit 28 Jahren ist er festes Mitglied des Ensembles Tango Five, welches inzwischen unter dem Namen ASSAI auftritt. Mit dem Bandoneon-Meister und Grammy-Gewinner Raul Jaurena spielt er im Jaurena Ruf Project zusammen. (www.jaurena-ruf.com)
2004 wurde Bernd Ruf als Professor auf den Lehrstuhl für Popularmusik, Jazz und Weltmusik an der Musikhochschule Lübeck berufen. Dort entwickelte er das „Lübecker Modell“, bei dem Popularmusik nicht als eigenständiger Studiengang unterrichtet wird, sondern als fester Bestandteil in die klassischen Studiengänge hinein wirkt. Im Wintersemester 2006 übernahm er kommissarisch die Institutsleitung Schulmusik, seit Wintersemester 2008 ist er dort stellvertretender Institutsleiter. (www.mh-luebeck.de)
Voraussetzung für seine Tätigkeit ist seine umfassende Kenntnis von sowohl klassischer als auch populärer Musik. Er studierte an den Musikhochschulen Stuttgart und Frankfurt klassische Musik in den Studiengängen Kapellmeister, Klarinette, Schulmusik, Musikwissenschaft sowie Jazz- und Popularmusik mit Hauptfach Saxophon.